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Krankengeld

Krankengeld

Krankengeld ist eine finanzielle Unterstützung, die Arbeitnehmer in Deutschland erhalten, wenn sie aufgrund einer Krankheit vorübergehend arbeitsunfähig sind und kein Entgelt mehr von ihrem Arbeitgeber erhalten. Hier sind die wesentlichen Aspekte und Folgen des Krankengeldes:

1. Anspruch auf Krankengeld
– Voraussetzungen: Um Anspruch auf Krankengeld zu haben, müssen Arbeitnehmer in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert sein und eine ärztliche Bescheinigung über die Arbeitsunfähigkeit vorlegen. Der Anspruch besteht in der Regel ab der 7. Woche der Krankheit, da die ersten sechs Wochen in der Regel durch das Entgeltfortzahlungsgesetz (EFZG) abgedeckt sind.
– Dauer: Krankengeld wird in der Regel für maximal 78 Wochen innerhalb von drei Jahren für dieselbe Krankheit gezahlt.

2. Höhe des Krankengeldes
– Berechnung: Das Krankengeld beträgt in der Regel 70 % des Bruttoeinkommens, jedoch maximal 90 % des Nettoeinkommens. Es gibt eine Beitragsbemessungsgrenze, die die Höhe des Krankengeldes begrenzt.
– Zahlung: Das Krankengeld wird von der gesetzlichen Krankenkasse gezahlt und nicht vom Arbeitgeber.

 3. Folgen des Krankengeldbezugs
– Rentenansprüche: Der Bezug von Krankengeld kann Auswirkungen auf die Rentenansprüche haben, da während des Bezugs keine Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt werden. In der Regel werden jedoch Zeiten des Krankengeldbezugs als rentenrechtliche Zeiten anerkannt.
– Krankenkassenbeiträge: Während des Bezugs von Krankengeld müssen Arbeitnehmer keine Beiträge zur Krankenversicherung zahlen, da diese von der Krankenkasse übernommen werden.
– Wiedereingliederung: Nach einer längeren Krankheit kann eine stufenweise Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess erfolgen, die von der Krankenkasse unterstützt wird. Dies ermöglicht es Arbeitnehmern, schrittweise wieder in den Job zurückzukehren.

4. Kündigungsschutz
– Kündigung während der Krankheit: Arbeitnehmer sind während des Bezugs von Krankengeld nicht vor einer Kündigung geschützt. Eine Kündigung kann jedoch unter bestimmten Umständen als rechtswidrig angesehen werden, insbesondere wenn sie aufgrund der Krankheit erfolgt. Hier greift das Kündigungsschutzgesetz (KSchG).

5. Wichtige Hinweise
– Ärztliche Bescheinigung: Arbeitnehmer müssen sicherstellen, dass sie rechtzeitig eine ärztliche Bescheinigung über ihre Arbeitsunfähigkeit einreichen, um den Anspruch auf Krankengeld nicht zu gefährden.
– Fristen: Es ist wichtig, die Fristen für die Beantragung von Krankengeld zu beachten, um finanzielle Nachteile zu vermeiden.

Insgesamt ist das Krankengeld eine wichtige Unterstützung für Arbeitnehmer, die aufgrund von Krankheit vorübergehend arbeitsunfähig sind. Es ist jedoch ratsam, sich über die genauen Regelungen und möglichen finanziellen Auswirkungen im Klaren zu sein. Bei Unsicherheiten kann eine Beratung durch die Krankenkasse oder einen Fachanwalt für Arbeitsrecht hilfreich sein.